Einige Herren des AHSC zu Lüneburg versammelten sich am 19. September 2025 um 19.30 Uhr in der Sülfmeisterstube im Lüneburger Kronenbrauhaus, um gemeinsam die Tradition der Herbstkneipte zu feiern.

Das Präsidium wurde besetzt von Scheffe und dem Zweitchargierten des AHSC zu Lüneburg im VAC und WVAC. Nach der Begrüßung der Anwesenden sang die Corona das Frankenlied. Zwischen den Strophen kam es zu Wortbeiträgen des Vorsitzenden und des Conseniors.
Scheffe malte anhand des AHSC-Bildes auf dem Aufsteller in der Raumecke das Bild des voranschreitenden fröhlichen und in Gemeinschaft verbundenen Lebens der AHSC-Mitglieder.
Er zeigte aber auch bedenkenswerte Wendungen im Leben an, die ebenfalls durch einen Wagen vermittelt werden. Da ist Phaeton, der Sohn des Sonnengottes Helios, der den Sonnenwagen zu nah an die Erde lenkt, und deswegen von Zeus in den Eridanus, einen mythischen Strom am Ende der Welt, geworfen wird. Deswegen steht auf seinem Grabstein: „Hier ruht Phaeton, der Lenker des väterlichen Wagens; zwar konnte er ihn nicht meistern, starb aber, nachdem er Großes gewagt hatte“.
Eine weitere Wendung ist das Bild „Der Heuwagen“, den Hieronymus Bosch im 15. Jahrhundert gemalt hat. Der Wagen ist hoch mit Heu beladen und wird von Wesen, halb Mensch, halb Ungeheuer gezogen. Viele Leute sind neben und hinter dem Wagen bemüht, etwas von dem Heu zu ergattern. Auf dem Heu oben ist ein sorgloses Liebespaar mit Musikern dargestellt. Dem Wagen folgen der Kaiser, Papst und Adelige. Das Heu war auch schon im Mittelalter ein Sinnbild für Geld und Reichtum. Und der Wagen hat nur eine Richtung, nämlich den in die Hölle.
Dann folgte vom Zweitchargierten eine Einordnung zu der Frage, ob der Städtebau die Stadt kaputt gemacht hat. Sehr interessant dabei war der Hinweis auf eine Umfrage unter Stadtbevölkerungen zur Zufriedenheit mit sozialem Umfeld und Anbindung, Arbeitsplätzen und kulturellen Möglichkeiten, die u.a. einige englische Städte auf den vordersten Plätzen sah. Und diese Städte waren alle zusammen im Zweiten Weltkrieg unzerstört geblieben. Es waren dort auch keine Neubauviertel errichtet worden. Es gab dort auch keine großflächigen Neuplanungen von Verkehrsfluss und anderen Infrastrukturen. Und die Bewohner hatten dennoch einen höheren Zufriedenheitswert als in vielen Städten, die völlig neue Planungen aufgesetzt hatten. Zudem wurde in Bezug auf Neubauten darauf hingewiesen, dass wenn die Möglichkeit verschiedener Nutzungen bereits in der Planung berücksichtigt würde, sich das Gebäude oft über sehr lange Zeiträume nutzen ließe.
Als zweites Lied des Abends ertönte „Student sein“ mit anschließendem Kolloquium. Das dritte Lied war dann das „Telefonlied“, „Dort Saaleck, hier die Rudelsburg“. Der offizielle Teil der Kneipe wurde durch „So pünktlich zur Sekunde“ mit Farbenstrophe geschlossen.
